HEDERSLEBEN
LUTHERSTADT EISLEBEN
Frühjahresmorgen  in Hedersleben
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in 12 Tagen ist Ostern

























Anno 1600                                                                                                            Bevölkerungszahlen    

 
Anno 1601: Feuer in Eisleben
  • Ernst von Mandelsloh schenkte der notleidenden Eisleber Bevölkerung nach der großen Feuersbrunst vom 18. 08. 1601       45 Scheffel Roggen und Gerste

Anno 1603: Mittelort

  • Als mit dem auf Schraplau verschiedenen Graf Heinrich 1603 der Mittelort ausstarb gelangte das Klosteramt durch Erbschaft an den Hinterort. Ein Enkel des berühmten Reformationsgrafen Albrecht IV. von Mansfeld nämlich Graf Friedrich Christoff (1564 – 1631) löste den Besitz wieder ein und wohnte in Hedersleben.

Anno 1615: Derer von Hedersleben

  • Als 1615 der letzte Angehörige Hans Georg von Hedersleben starb, hatte es wohl schon lange mit dem Orte nur noch den Namen gemeinsam. Die Rittergüter des Ortes gingen entzwischen in den Besitz der Familien von Prause, von Kesselhut, von Legat, Schönstedt, von Stolkau und von Zimmermann über. Später sind die von Erfurt und von Hattorf in Hedersleben ansässig. Die große Zahl der Namen erklärt sich dadurch, dass nicht weniger (X.) als zwei Frei- und drei Rittergüter vorhanden waren. Die Lage zweier ist heute noch bekannt. Das Wittlersche Gut liegt von der Hauptstraße östlich, die Kirche und das Mähnertsche Gut an der neuen Schule.

Anno 1615: Gutshöfe

  • Von den übrigen gehören die Höfe derer von Erfurt, und von Hattorf seit langem zum Klosteramt. Es war das größte Gut des Ortes bis 1945, hervorgegangen aus dem Landbesitz des in Bauernkrieg zerstörten Klosters Hedersleben. Gebhardt VII. (1504 – 1538) vom Mittelort wurde der erste Besitzer. Dieser verpachtete die Ländereien zunächst an Otto von Ebeleben. Später an den Obristen Ernst von Mandelsloh

Anno 1620: Feuer auf dem Amt

  • Anna Maria Holskin gebürdig aus Gödewitz, welche 1620 auf dem Hochadligen Ampthofe Feuer angelegt, wodurch verbranntdas Brauhauß und Kühstall nebst einigem Viehe ingleichen die Scheuer mit dem dies Jahr gewachsenem Getreide . Und als dermahls ob vernahmte Anna Maria Holskin auf solche Arth wie gemeldet hat justifineret werden. So ist sie durch Hilfe des Land Knechts vor der Ernte aus dem Gefängniß entkommen,hat sich in Merseburg, Halle und in der Nähe aufgehalten.

Anno 1631: Hinrichtung

  • Anna Maria Holskin die Brandstifterin des Amtes- Da Sie aber ad 1631 d. 17. Feb. Bei einer Generalvisitation in Köchstedt angetroffen worden, ist Sie den hiesigen Gericht ausgeliefert und zur gebührenden Strafe gezogen.“ und zwar auf dem daselbst sich befindlichen Hügel enthauptet und nebst dem Hügel verbrannt worden.

Anno 1631: Wegzug

  • Gegen Ende des 30. jährigen Krieges wahrscheinlich noch vor dem 1631 erfolgten Ableben seines Vaters flieht Christian Friedrich aus dem vollständig zerstörten Hedersleben nach Eisleben.

Anno 1634: Überfall

  • Seine Söhne Christian Friedrich (1615 – 1666) und Johann Albrecht (1615 – 1634) wurden während des 30 jährigen Krieges auf einer Fahrt nach Mansfeld auf eigenem Grund und Boden durch eine Kompanie fürstlicher Reiter überfallen und geplündert. Zwei Diener wurden erschossen, drei Pferde und zwei goldene Pokale ihnen geraubt. Die beiden Zwillingsbrüder beklagen sich deshalb in einem Brief an den Oberst Herzog Franz Albrecht des VI. Braunschweigischen Kürassierregimentes. Gleichzeitig wird ein Rittmeister von Weißburg erwähnt, der seine zwei ................ in den Amtsdörfern einquartierte und von den Bauern hohe Kontributionen erpresste.

Anno 1642: Wiederbelebung

  • Erst 1642 finden sich einige der alten Dorfbewohner wieder zusammen und beginnen mit der Bewirtschaftung des Bodens. Der Graf Christian Friedrich zu Mansfeld sucht dabei, soweit es möglich ist seine Bauern von den Steuern zu befreien. Eine große Anzahl von Höfen muss ausgeschrieben werden, da die alten Besitzer verschollen sind. So kommen neue Bauerngeschlechter nach Hedersleben wie z.B. die Günther. Andere wie Florstedt, Barth, Pallas und Ackermann, vermachen in dieser Zeit ihren Besitz. Der Landrichter Peter Florstedt baut 1642 seinen Hof wieder auf.

Anno 1659: Florstedt

  • Peter Florstedt verstarb 1659. Seine sieben Kinder können einen ansehnlichen Besitz übernehmen.

Anno 1659: von Zeutsch

  • Christian Friedrichs treuer Helfer in dieser schweren Zeit ist sein Hofmarschall Georg Roland von Zeutsch (1624 – 1689). Er wohnt von 1659 – 1665 in Hedersleben und ist Besitzer eines Rittergutes (ehemaliges Wittlersches)

Anno 1666: Tod des Grafen

  • Als der Graf Christian Friedrich zu Mansfeld am 22.12.1666 stirbt, wird Georg Volrad Truchseß des zu Halle verschwundenen letzten Administrators des Erzstiftes Magdeburg Georg August von Sachsen-Halle-Weißenfels, Sohn des Kurfürsten Georg I. von Sachsen.
Anno 1666: Christiane Eleonore von Zeutsch
  • Von Zeutsch ist einer der Urgroßväter der Zarin Katharina von Russland -seine am 05.06.1666 in Hedersleben geborene Tochter Christiane Eleonore wird am herzoglichen Hof erzogen, später ist sie Hofdame der Fürstin Sophie von Anhalt-Zerbst

Anno 1674: Verkauf

  • In Folge völliger Verarmung mussten Graf Christian Friedrichs Erben den alten Besitz in Hedersleben 1674 verkaufen, nachdem er über 350 Jahre Mansfeldisches Eigen gewesen war.

Anno 1674: Marschall von Biberstein

  • Der neue Besitzer ist der Magdeburger Domherr Georg Job Marschall von Biberstein (1625-1682). Dessen Geschlecht besonders nach dem 30jährigen Krieg sehr zahlreich in der Grafschaft Mansfeld vertreten ist. In Artern, Bennstedt, Bretleben, Friedeburg und in Hedersleben finden wir ihr Wappen. Ein rotes ................ über silbernem Schild. Georg Job und sein Bruder Joachim Wilhelm gehörten der kurfürstlichen Grafschaft an, die 1646 noch nach Osnabrück reisten, um an den Friedensverhandlungen teilzunehmen. Georg Job ist der Erbauer des Unterhofes, wo er heute noch steht.

Anno 1679: Das heutige Amt

  • Domherr Georg Job Marschall von Biberstein ließ 1679 das schlosshafte Wohnhaus und davor den Lustgarten bauen. Die kugelbekrönten Torpfeiler der Gartenmauer haben noch die barocke Formung ihrer Entstehungszeit

Anno 1687: Katharina die Grosse

  • Christiane Eleonore von Zeutsch heiratet 1687 den Fürsten Johann Ludwig von Anhalt-Dornburg.

  • Die 1729 geborene Enkelin von Christiane Eleonore von Zeutsch Sophie Auguste Friedericke wurde 1745 Gemahlin des russischen Großfürsten Peter, der 1762 als Peter III. den Zarenthron bestieg. Nach seiner Ermordung führte sie als Katharina II. die Regierung bis 1796.)

Anno 1737: König Friedrich

  • König Friedrich Wilhelm I. von Preußen kaufte 1737 die Ämter Hedersleben und Bennstedt von Wilhelm Buffo von Liebenstein, um sie mit dem Schraplauer Unteramt seinem Sohn August Ferdinand zu schenken.

Anno 1802: Struktur

  • 1802 zählte man 13 Anspänner, 19 Kossaten, 34Häusler , 10 Altsitzer und 13 Einlieger.

Anno 1837: älteste bekannte Schule

  • Die älteste Schule ist die 1837 neu erbaute Küsterschule östlich der Kirche . An ihr wirkte von 1837 – 1879 Kantor Schröder

Anno 1843: Fleischerei

  • Am 15. Juni 1843 eröffnete die Fleischerei Griese.

Anno 1873: Kriegerdenkmal

Aus der Grundsteinurkunde:

  • Am 31. August 1873 wurde durch Herrn Pastor Bolze der Grundstein zu dem am 02. September 1874 einzuweihenden Denkmal gelegt. Das Denkmal wurde den in den Feldzügen 1866 und 1870-71 gefallenen Soldaten aus der Gemeinde Hedersleben und dem Kriegerverein bestehend aus nachverzeichneten Personen unter lebhafter Beteiligung der Gemeinde errichtet. 

  • Im Feldzuge gegen Österreich fielen:

  1. Füsilier Wilhelm Mertens 10. Companie 4. Magdeb. Inf. Reg. Nr. 67. starb am 05. August 1866 an seinen am 03. Juli in der Schlacht bei Königgräz erhaltenen Wunden im Lazarett zu Czarekwitz.
  2. Der Füsilier Friedrich Koch 12. Comp. 2. Magdeb. Inf. Reg. Nr. 27 am 03. Juli 1866 auf dem Schlachtfeld in Königgräz.
  3. Im Feldzuge gegen Frankreich 1870-71 fielen: Der Unteroff. Friedrich Bitter 1. Comp. 4. Magd. Inf. Reg. Nr. 67 am 18. August 1870 auf dem Schlachtfeld bei Graz.
  4. Der Kanonier Gustav Günther 5. leichte Batterie Garde-Feld-Artell. Reg. starb am 10. September 1870 im Lazarett zu Köthen an seinen am 18. August 1870 bei St. Privat erhaltenen Wunden.

Hedersleben, den 30. August 1873 Max Bachmann  

Unterzeichnende:

  • G. Köster, Alb. Rückriem, G. Barth, Fr. Rückriem, Sauer, Schulz, Schröder, Gröver, F. Barth, Arnd, Seel, Kurze, Karl Sturm, Gottfr. Lüdicke, Aug. Winkler, Fiedler, Meise, Barth, Karl Rückriem, Georgi, John, Pallas, Kunz, Koch, Schäfer, Wels, Meißner, Brachmann, Giersch, Nohle, Prinz, Grimmer, Hörning, Rauchfuß, Brünner, Stippkugel, Fu.... Rahm, Kühne, Dockhorn, Rohman, Haake, Taubert, Lindner, Patrick, Weiß, und Hiltrud Leonhard

  • Diese 3,5m hohe Sandsteinsäule, auf der ein Adler mit ausgebreiteten Flügeln saß, stand bis in die 1960er Jahre auf dem Kreuzungspunkt zwischen der Hauptstraße, der Goldgasse und dem Schenkberg

Anno 1877: Neuer Taufstein

  • Frau Amtsvorsteher Albertine Florstedt, stiftete im Jahre 1877 einen Taufstein aus Sandstein mit künstlich gearbeitetem Broncebecken.

    Urkunde der Turmkuppel    

Anno 1879: Neue Glocke

  • Die Bronzeglocke trägt die Inschrift: „O Land , Land , Land, höre des Herren Wort. Patronin Emilie von Waldenburg.
    Gemeindekirchenrat : Barth ,Florstedt , Köster . Gemeindevorstand: Albrecht , Bachmann , Dokhorn , Doering , Florstedt , Funke , Kuntze , Kühne , Rohne, Pastor Gerlach ,Kantor Schroeder. Umgegossen von Gebr. Ulrich Laucha an der Unstrut1879.“

Anno 1880: zweite Schule

  • Eine zweite Schule konnte 1880 in der sogenannten „Goldgasse“ durch Ausbau des Bitterschen Bauernhofes eingerichtet werden.

Anno 1880: Schulchronik

  • Pfarrer Gerlach begann 1883 eine Schulchronik zu führen.

Anno 1885: Sanierung der Kirche

  • Im Jahre 1885 wurde die hiesige Kirche, genannt St. Judae, im Innern ausgebaut und verschönert. Der Fußboden wurde mit Fliesen ausgelegt, die Kirchstühle und Emporen in Stand gesetzt, der Himmel erneuert, und der ganze Innenraum der Kirche erhielt einen neuen Anstrich, und zwar Kanzel, Altar, Emporen und Kirchstühle aus Ölfarbe. Die Kosten, welche sich auf ca. 4000 M. beliefen, wurden aus der Kirchkasse genommen.

    Urkunde der Turmkuppel    

Anno 1887: Feuerlöschwesen in Hedersleben

  • Schon bevor die Freiwillige Feuerwehr gegründet wurde mussten in Hedersleben Brände bekämpft und verhütet werden. Das Feuerlöschwesen in Hedersleben lässt sich bis ins Jahr 1887 zurück verfolgen.
    Dies war zunächst ein loser Zusammenschluss von Bürgern des Ortes; an der Spitze standen die Gutsbesitzer und die mittelständigen Bauern.
    Sie organisierten die Spanndienste für den Transport der Feuerspritze und alarmierten die Dorfbewohner bei Bränden durch ein Feuerhorn; diese Vorsichtsmaßnahme diente vornehmlich dem Schutz der eigenen Grundstücke.
​Anno 1890: Gesangsverein
  • Der Gesangsverein Harmonie Hedersleben wurde 1890 gegründet. Der Chorleiter bis kurz nach dem 2. Weltkrieg war der Hederslebener Gemischwarenhändler Olze. Nach dessen Vertreibung leitete der Kapellmeister Schmidt (auch Leiter der ETU Eisleben) die Gruppe. Der Chor sang wohl gesichert bis mindestens 1950.

Anno 1890: Neue Straße

  • Emilie von Waldenburg und ihre Kinder als Erben hatten mit der Gemeinde Hedersleben in den 90iger Jahren große Streitigkeiten. Es sollten nämlich die Straße von der Volkstedter Kreuzung den sogenannten „Tummelplatz“ über Oberrißdorf, Hedersleben nach Schwittersdorf ausgebaut werden. Selbstverständlich hatte der Gutsbezirk einen Teil der Kosten zu tragen, doch man suchte sich so gut es ging davor zu drücken. Schließlich wurde Emilie von Waldenburg zur Übernahme von ein Drittel der Kosten gezwungen. So konnte nun endlich der Bau der fast 9 Kilometer langen Straße bei einem Kostenaufwand von rund 230.000 Mark vollendet werden. Die Hedersleber Bauern hatten nun doch den langersehnten gepflasterten Anfahrtsweg zu der 1858erbauten Zuckerfabrik Schwittersdorf erhalten. Aber immer wieder ersuchten die Inhaber des Gutes Lasten, welche die Allgemeinheit zu tragen hatte, von sich abzuwälzen. Von diesen Gutsbesitzern, die nur Ihr eigenes ich kannten, war ein anderes Verhalten nicht zu erwarten. Lehrergehälter, Armenpflege, Wegarbeitskosten und so weiter, alle diese Beiträge sollte nun die Gemeinde zahlen. Der Wunsch nach Auflösung des selbstständigen Gutsbezirkes ist ohne weiteres begreiflich.

Anno 1891: ​Eisenbahnprojekt

  • In den Jahren um 1890 wurde das Projekt der Halle-Hettstedter Eisenbahn aufgestellt. Vorgesehen war, dass die Bahn von Schwittersdorf über Hedersleben nach Polleben geführt werden sollte. Um den Bau ausführen zu können, wurden die Bauern gebeten, Aktien zu zeichnen. Aber die Besitzer weigerten sich. Sie waren der Ansicht, dass eine Bahn nicht nötig sei. Die Bahn wurde zum Schaden unseres Dorfes über Burgsdorf, Rottelsdorf gebaut.

Anno 1893: Neuer Turm

  • In diesem Jahr 1893 nun wurde es unternommen, den geborstenen Turm von Grund auf neu zu bauen.

    Urkunde der Turmkuppel    

Anno 1893: Fertigstellung

  • Feierlich wurde der Wetterhahn mit Knauf am 29. August 1893 aufgesetzt und damit der Turmbau abgeschlossen.

Anno 1897: Bücherei

  • Mit großer Freude wurde die 1897durch Lehrer Wetzel geschaffene Volksbücherei begrüßt . Zahlreiche Spenden und Einnahmen aus Schulveranstaltungen vergrößerten schnell die Bücherzahl.

Anno 1899: Wasserversorgung

  • Der Bau einer Wasserleitung. 1899 hatte die Mansfelder Kupferschieferbauende Gewerkschaft auf dem Güntherschen Plan* (* = Dieser Plan gehört jetzt zur Gärtnerei Reinicke.) hinter dem „Lustgarten“ nach Kali und Kupfer (g) (g = Man fand bei 300 Meter Kali und bei900 bis 1000 Meter Kupfer.) gebohrt, wobei man eine Quelle freilegte, die ungefähr 20 qm Wasser je Stunde lieferte. Von dem damaligen Schulzen Florstedt wurde angeregt, diese Quelle für die Gemeinde zu kaufen und eine Wasserleitung zu bauen. Jedoch scheiterte die Ausführung an dem Wiederstand der Großgrundbesitzer, die ihre eigenen Brunnen hatten und denen das Wohl der Allgemeinheit gleichgültig war. Bei den weiteren Arbeiten wurde die Quelle, die den Namen Concordia tragen sollte, verschüttet. In einem Protokollbuch der Gemeindevertretung findet sich ein Bericht des Schulzen Florstedt betitelt: „Bericht über das erkrachte Projekt einer Wasserleitung“, der die große Verbitterung der Einwohner über diesen Fall wiederspiegelt.

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